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Mittelalter Pottasche/Lauge herstellen

Begonnen von Rodebert, 22 Okt 16:27

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Rodebert

#1

ZitatDas ursprüngliche, und bis weit in die Neuzeit verbreitetste Reinigungsmittel ist Pottasche. Diese enthält Salze diverser Alkalimetalle, welche mit Wasser zu einer Lauge reagieren, die ein hervorragender Fettlöser ist.
Pottasche wiederum ist nichts anderes, als die Asche, die beim Verbrennen von Harthölzern zurückbleibt.


Holzasche sammeln:
Zunächst wurde Holzasche, vorzugsweise von Harthölzern wie Buche, gesammelt. Die Asche konnte aus Waldrodungen, aus den Öfen von Haushalten oder von Holzbeständen stammen.

Asche auslaugen:
Die Asche wurde in Bottichen (,,Äschern") mit Wasser übergossen und für etwa 12 Stunden stehen gelassen. In mehreren Arbeitsgängen wurde die Kaliumverbindung aus der Asche gelöst.

Lauge abseihen:
Die entstandene alkalische Lauge wurde anschließend von den restlichen Aschepartikeln durch Filtration getrennt.

Eindampfen:
Die gefilterte Lauge wurde in großen Kesseln (Pötten) gekocht, um das Wasser zu verdampfen. Dabei entstanden die ersten, noch rußhaltigen Feststoffe, die als rohe oder schwarze Pottasche bezeichnet wurden.

Brennvorgang:
Um die Pottasche zu reinigen, wurde der Rückstand in einem Brennofen erhitzt. Dort verbrannten die Verunreinigungen, und zurück blieb ein reineres, bläulich schimmerndes Kaliumcarbonat.





weitere Lauge herstellen

Benötigte Materialien:

    Asche (ideal: Hartholzasche von Eiche, Esche oder Buche)
    Weiches, warmes Wasser (z. B. Regenwasser)
    Großer, hitzebeständiger Behälter (z. B. ein Eimer oder ein Steinguttopf)
    Filtervorrichtung (z. B. ein zweiter Behälter mit Löchern, ausgelegt mit Stroh und Steinen oder ein Tuch)
    Ein Auffanggefäß für die fertige Lauge



Schritt-für-Schritt-Anleitung:

    Asche vorbereiten: Sammeln Sie saubere, feine Holzasche. Sieben Sie diese, um gröbere Holzreste und Kohle zu entfernen.

    Filter einrichten: Legen Sie den Boden Ihres Filterbehälters mit einer Schicht Kieselsteinen und darüber mit einer dicken Schicht Stroh aus. Diese Schichten dienen als natürlicher Filter, damit die Asche nicht in die fertige Lauge gelangt.

    Ansetzen der Mischung: Füllen Sie die vorbereitete Asche in den Filterbehälter. Gießen Sie dann das heiße Wasser langsam über die Asche.
        Mengenverhältnis: Ein gängiges Verhältnis ist etwa 1 kg Asche auf 3 Liter Wasser.

    Einwirken lassen: Lassen Sie die Mischung mindestens 24 Stunden lang ziehen. Das Wasser sickert langsam durch die Asche und löst die basischen Verbindungen heraus.

    Auffangen der Lauge: Die alkalische Flüssigkeit, die am Boden austritt, ist die fertige Lauge. Sammeln Sie sie in einem Auffanggefäß.

    Reinigen und Lagern: Die frisch gefilterte Lauge kann noch leicht trüb sein. Füllen Sie sie in eine Flasche und lassen Sie sie einen weiteren Tag stehen, damit sich Schwebstoffe absetzen können. Die fertige, klare Lauge ist eine gelbliche Flüssigkeit.

    Testen (optional): Um die Wirksamkeit zu überprüfen, können Sie den pH-Wert messen. Eine gute Waschlauge hat typischerweise einen pH-Wert von 10 bis 12.



Verwendung und Vorsichtshinweise:

    Anwendung: Die Lauge wurde im Mittelalter als Wasch- und Reinigungsmittel für Wäsche und Geschirr verwendet. Manchmal wurde sie auch zur Körperhygiene genutzt.

    Fettlösekraft: Die Lauge hat eine hohe Fettlösekraft. Bei Kontakt mit Fetten auf der Haut oder in der Wäsche entsteht eine einfache Seifenwirkung.

    Gefahren: Vorsichtiger im Umgang mit der Lauge. Sie ist stark ätzend und kann die Haut reizen und schwere Augenschäden verursachen.